Wandern & Bergtouren
Berichte und Wissenswertes
Die meisten Bergwanderer fürchten sie: Altschneefelder welche überquert werden müssen. Besonders an nordseitigen Hängen hält sich der Schnee oft lange.
Zu Beginn der Wandersaison berichten die Medien über zahlreiche Unfälle, welche sich auf Schneefeldern ereignet hatten.
Wenn man weiß wie man Altschneefelder richtig begeht können Unfälle meist verhindert werden. Sollte man doch mal ins Rutschen kommen, dann muss man den Sturz schnellstmöglich abbremsen bevor man Geschwindigkeit aufnimmt und im schlimmsten Fall ungebremst gegen ein Hindernis prallt.
Um dies alles zu üben bot die Sektion Biberach einen Kurs an.
Bei strahlendem Sonnenschein durften die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an einem steilen Altschneefeld zuerst das richtige Begehen eines Schneefeldes üben. Es wurde nicht nur gequert, sondern auch auf- und abgestiegen bzw. abgefahren.
Natürlich gab es auch jede Menge Tipps und Verhaltensempfehlungen aus der langjährigen Praxis der Kursleiterin.
Mit Begeisterung übten die Kursteilnehmer das Abbremsen eines möglichen Sturzes. In Regenkleidung eingepackt nimmt man beim Rutschen auf dem Altschneefeld ordentlich Fahrt auf und dann Kopf voraus den Hang herunter zu sausen erfordert beim ersten Mal doch etwas Überwindung. Aber durch den flachen schneebedeckten Auslauf am Fuße des Hangs trauten sich alle Teilnehmer*innen und hatten dann großen Spaß an den Rutsch- und Bremsübungen.
Sinnvoll ist das Abbremsen eines Sturzes auf einem Schneefeld regelmäßig zu trainieren, nur so kann man im Ernstfall entsprechend reagieren.
Wanderung um und auf der Gemüse- und Klosterinsel Reichenau im westlichen Bodensee



Nicht nur Gemüse und Blumen auch großartige Landschaft und weite Aussichten
Sonntagmorgen um 7:43 Uhr Abfahrt für 13 Wanderfreunde des DAV Biberach am Bahnhof in Biberach. Über Friedrichshafen und Radolfszell geht die Bahnfahrt nach Reichenau / Baden. Hier beginnt unser Fussweg. Vom Bahnhof aus überqueren wir erst die B 33 um in ruhigeres Gelände zu kommen und den Damm zur Insel Reichenau zu erreichen. Hier am Zugang zum Damm steht die Kindlebildkapelle. Hier wurden die verstorbenen, ungetauften Kinder der Insel beerdigt, da dies auf der Klosterinsel nicht erlaubt war. Nun führt unser Weg über den künstlichen Damm durch das Wollmatinger Ried hinüber zu Insel. Auf halber Distanz konnten wir die Reste der Befestigungsanlage Schöpflin mit ihren mächtigen Mauern besteigen. Am Eingang zur Insel begegnen wir dem Denkmal des Klostergründers Pirmin. Wir verlassen nun den Bereich des Rad- und Fußweges entlang der Straße und streben unser erstes Ziel die St. Georgskirche in Oberzell an.
Da heute St. Georg ist, endet bei unserer Ankunft gerade eine Prozession vor der Kirche. Wir besuchen daher zuerst das angegliederte Museum was sich als optimal herausstellt, da so die Bedeutung und Darstellung der einzelnen Bilder in der Kirche besser eingeordnet werden konnte. Unser Weiterweg führt uns nun hinauf auf den höchsten Punkt der Insel, den Hochwart, von wo uns ein Rundblick in alle Richtungen geboten wurde. Ab hier nun über das Schloss Königsegg hinunter an die ostseitige Schiffsanlegestelle und erfreulicherweise überwiegend am Ufer entlang, auf teilweise schmalen Fusswegen bis nach Niederzell mit der dortigen Egino Kapelle. Was unterwegs immer wieder überraschte waren prächtige alte Bäume und natürlich der Blick auf Konstanz und das gegenüberliegende Schweizer Ufer. Der Rückweg führt weiter am Ufer entlang zurück nach Mittelzell. Hier konnte das Münster mit seinem eindrucksvollen Dachstuhl besichtigt werden. Das gegenüberliegende Café lud zur Einkehr ein, ehe es mit dem Bus wieder auf das Festland ging und per Zug zurück nach Biberach. Pünktlich zum Einstieg in den Bus begann es zu regnen was uns bestätigte, dass ein Schönwetterfenster optimal genutzt wurde. Unser Dank gilt dem Tourenleiter Adolf Xeller für die aufschlussreichen Erklärungen und die umsichtige Wegauswahl.
Hermann Schiebel
Frühjahrswanderung des DAV Biberach im Salemer Aachtobel

Mit dem Teilautobus fuhren am Dienstag, 14. März acht Wanderer mit ihrer Wanderleiterin Monika Schumacher über Altshausen nach Taisersdorf, 100 Hm über der Salemer Aach gelegen. Der Föhn hatte nochmals die Oberhand gewonnen, so dass sich vom Startpunkt aus ein phantastischer Blick in die Österreichischen und Schweizer Berge bot. 100 Höhenmeter ging es nun steil bergab in eine geheimnisvolle, enge Wald- und Flusslandschaft. Auf Grund der Regenfälle in den letzten Tagen führte die Aach sehr viel Wasser. Um einen Überblick über dieses alte Naturschutzgebiet zu bekommen, stieg die Gruppe bald zur Ortschaft Hohenbodmann auf. Dort befindet sich ein 37 m hoher Turm aus dem 12. Jahrhundert. Über eine steile, enge Treppe erreichten wir die Spitze. Noch immer war der Föhn aktiv, so dass man von dort oben einen 360 Grad Rundumblick mit dem Bodensee im Vordergrund hatte.
Danach führt der Weg zurück in den Tobel, vorbei an Märzenbechern, Bärlauch und Seidelbast. Beeindruckend war der Blick auf die steilen, hohen, sand- und felsdurchsetzten Hänge, die das Wasser in Millionen Jahren in die Landschaft gegraben hat.
Weiter führte der Weg zur Wallfahrtstätte Maria im Stein, einem Heiligtum aus dem 15. Jahrhundert. Es war sehr verkommen. Am Ende des 2. Weltkrieges zogen die Franzosen durch den dazugehörigen Ort. Der Bürgermeister tat den Schwur, falls ohne Zerstörung die Franzosen weiterziehen, das Heiligtum wieder aufgebaut werde. Und so geschah es auch. Ein schöner Rastplatz. Dort wurde Mittagsrast gehalten.
Anschließend wurde es abenteuerlich. In einer wilden, tief eingegrabenen Tobellandschaft führte der Weg dicht am Bach entlang talaufwärts. Kreuz und quer lagen die alten, bemoosten Baumriesen, auch der Biber hat dort eine Heimat gefunden.
Der Regen setzte langsam erst in der letzten Stunde ein, so dass alle Teilnehmer begeistert von dieser Wanderung das Auto in Taisersdorf wieder erreichten.
Ingeborg Grube
Spätherbsttour auf die Rote Wand



Im Gegensatz zum September bot der Oktober beste Bedingungen für Bergtouren. Vom Schnee, welcher Mitte September gefallen war, war nicht mehr viel übrig.
Am letzten Tag des Oktobers eine spontane Bergtour im Lechtal, diese Chance nutzen einige bergbegeisterte Alpenvereinsmitglieder der Sektion Biberach.
Schon die Fahrt in Richtung Reutte versprach einen schönen Tag: ein farbenfroher Sonnenaufgang und das langsam aus dem Dunkel auftauchende Alpenpanorama begeisterte alle.
Die 2262m hohe Rote Wand ist der Hausberg von Elbigenalp und gehört als Teil der Hornbachkette zu den Allgäuer Alpen. Der Aufstiegsweg befindet sich auf der Südseite und empfiehlt sich als Frühjahrs- oder Sommertour, denn während der Sommermonate kommt man bei dem doch recht steilen Aufstieg möglicherweise ganz schön ins Schwitzen. Ende Oktober genießt man jedoch jeden Sonnenstrahl und freut sich über milde Temperaturen.
Die malerisch gelegenen Söllner Jagdhütten waren der perfekte Platz für eine ausgiebige Pause. Diese liegen am Rande des wilden Balschtekars auf gut 1800m Höhe. Im Norden die selten besuchten Berge, wie der Balschte Turn, die Söllerspitzen, die wuchtige Kreuzkarspitze und natürlich die Rote Wand und im Süden ein uneingeschränkter Blick auf die Lechtaler Alpen.
Die letzten Meter auf den Gipfel der Roten Wand bieten noch ein bisschen anregende Kletterei und dann zu Belohnung einen beeindruckenden Rundumblick: Gipfel soweit das Auge reicht. Bei warmen, windstillen T-Shirt-Wetter genoss die Biberacher Bergsteigergruppe ausgiebig den Ausblick und den letzten schönen Oktobertag.
Claudia Klausner
Abschlusstour: Schönkahler und Pirschling


Bei einem optimalen Zwischenhoch fuhren 9 Personen zu einer Bergtour des DAV Biberach am Sonntag 23. Oktober los. Es erwartete uns ein für die Jahreszeit außergewöhnlich warmer und sonniger Tag. Am Parkplatz im Achtal kurz vor der Grenze zu Österreich lag der Startpunkt. Zuerst nur leicht bergauf entlang des breiten Ächsele-Forstwegs, dann kurz vor der Bärenmoosalpe links weg und auf einem schmalen Wanderpfad zügig hoch zum Sattel zwischen den beiden Ächsele. Dann wieder linksdrehend leicht bergab unterhalb der Nordflanke des Schönkahlers hindurch. Links um die Nordflanke herum erreichten wir auf schmalen Pfad die Hochfläche um die Pfrontneralm. Das Personal sowie das Vieh ist längst wieder im Tal und die Almen liegen einsam an den Hängen. Hier erwartet uns ein herrlicher Blick auf Aggenstein, Gimpel, Rote Flüh und ganz nah der Einstein. Nun ging es etwas steiler bergauf über die Wiesen bis zum Gipfel des Schönkahlers. Von hier dann ein schöner Blick auf die Tannheimer Berge vom Neunerköpfle über die Rohnenspitze, Ponten und Bschiesser bis zum Kuhgundkopf/Wannenjoch. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Sonne liefen wir etwas bergab und auf dem Höhenrücken zum Pirschling hinüber. Hier wurde am höchsten Punkt mit etwas Fantasie und Windbruch-Holz ein kleines Gipfelkreuz errichtet. Anschließend traten wir den Abstieg an. Nach ganz knapp 15 Kilometer und 740 Höhenmetern kamen wir bei gut 22 Grad wieder am Parkplatz an. Mit einer gemütlichen Einkehr und dem wohlverdienten Kaffee und Kuchen wurde der Tag abgeschlossen. Alle Teilnehmer waren sich einig: so ein schöner, warmer und sonniger Tag war ein toller Abschluss der Bergwanderungen für dieses Jahr.
Valerie Wörz
Übers Steinmandl auf Grünhorn


Mit „Rosengarten“ beschreibt man den Teil der Dolomiten, der sich - 20 km östlich der Landeshauptstadt Bozen - von der Seiser Alm bis zum Karer Pass erstreckt und sich durch bizarre Felszacken (Vajolet Türme) und markante Bergformationen (Rosengartenspitze) auszeichnet.
Einer Sage folgend, soll hier der Zwergenkönig Laurin gelebt und einen Garten voller roter Rosen gepflegt haben. Dem Betrachter können sich so an manchen Abenden diese Berge im faszinierenden Farbenspiel der untergehenden Sonne - als Rosengarten – zeigen.
Vom 12. bis 16. September unternahm eine Gruppe mit 8 Personen des DAV der Sektion Biberach eine Wanderwoche im Tierser Tal am Rosengarten. Leiter der Gruppe war Wolfgang Mettenleiter, seit 8 Jahren für die Sektion als Wanderleiter tätig ist.
Einen ersten Eindruck von der Landschaft und der Bergwelt brachte am Anreisetag eine Wanderung von Tiers zur 1834 m hohen Völsegg Spitze. Von dort reichte der Blick ins Eisacktal, hinüber zu den Erdpyramiden von Klobenstein auf der anderen Talseite und bis zum Latemar Gebirge jenseits des Karer Passes.
Die Bergwelt von König Laurins Rosengarten erlebt und erwandert



Tourenwoche des Deutschen Alpenvereins in den Dolomiten
Mit „Rosengarten“ beschreibt man den Teil der Dolomiten, der sich - 20 km östlich der Landeshauptstadt Bozen - von der Seiser Alm bis zum Karer Pass erstreckt und sich durch bizarre Felszacken (Vajolet Türme) und markante Bergformationen (Rosengartenspitze) auszeichnet.
Einer Sage folgend, soll hier der Zwergenkönig Laurin gelebt und einen Garten voller roter Rosen gepflegt haben. Dem Betrachter können sich so an manchen Abenden diese Berge im faszinierenden Farbenspiel der untergehenden Sonne - als Rosengarten – zeigen.
Vom 12. bis 16. September unternahm eine Gruppe mit 8 Personen des DAV der Sektion Biberach eine Wanderwoche im Tierser Tal am Rosengarten. Leiter der Gruppe war Wolfgang Mettenleiter, seit 8 Jahren für die Sektion als Wanderleiter tätig ist.
Einen ersten Eindruck von der Landschaft und der Bergwelt brachte am Anreisetag eine Wanderung von Tiers zur 1834 m hohen Völsegg Spitze. Von dort reichte der Blick ins Eisacktal, hinüber zu den Erdpyramiden von Klobenstein auf der anderen Talseite und bis zum Latemar Gebirge jenseits des Karer Passes.
Am darauffolgenden Tag startete die Wandergruppe zur „Königsetappe“ ins Rosengarten Gebirge. Eine luftige Drahtseilkletterei brachte die Teilnehmer schnell hinauf von
der Kölner Hütte zum Tschager Joch, mit 2663 m höchster Punkt des Rundweges. Hier eröffnete sich den Bergsteigern ein großartiger Blick hinein ins Zentrum der Rosengartengruppe und zu einer Vielzahl weiterer Dolomitengipfel im Umkreis. Der eindrucksvolle Tag endete in einem Gebirgskar an der Rotwand Hütte, bevor es unterhalb eines Felsbandes wieder zurück zum Ausganspunkt ging.
Der dritte Tag führte die Teilnehmer durch die steile „Bärenfalle“ hinauf zum Mittagskofel in 2183 m Höhe. Bedingt durch die labile Wetterlage kamen an diesem Tag Nebelschwaden vom Tal herauf und zwangen die Wanderer, nach Erreichen des Gipfels zur Umkehr und zum Rückweg auf der gleichen Route.
Am vorletzten Tag wurde die gastliche Grasleitenhütte am Talschluss des Tschamintales
angesteuert. In Verlängerung des Tierser Tales erstreckt es sich in nordöstlicher Richtung. Zahlreiche Quellen aus seitlichen Zuläufen speisen das ansonsten trockene Bett des Tschamin Baches und so kann bis in Höhen von 1600 m noch extensive Almwirtschaft betrieben werden. Der freundliche Wirt der Hütte gab den interessierten Wanderern einen Einblick in die Hüttengeschichte, die in die Anfänge des Alpinismus reichte und im Jahr 1887 begann. Damals errichtete der Deutsche Alpenverein und ihre Sektionen Unterkünfte für Bergbegeisterte. So auch die Sektion Leipzig, die diese Hütte erbaute. Nach 1912 hat sich dann der italienische Staat die Hütte einverleibt und der Stadt Bergamo zugeschrieben.
Am Abschlusstag präsentierte sich das Wetter wieder hochsommerlich, so dass die Wanderer auf dem Panoramaweg zum „Schönblick“ über dem Tierser Tal die wärmende Sonne Südtirols noch einmal genießen konnten. Der kurze Anstieg zum Schluss führte zum „Wuhnleger“, einer Almwiese mit Feuerlöschteich (Foto), in 1500 m Höhe. Hier konnte sich der „Rosengarten des Königs Laurin“ von den Teilnehmern gebührend verabschieden.
Autor, Fotos: Wolfgang Mettenleiter
Cottische Alpen - CAI Asti & DAV Biberach


Partnerschaftstreffen der Wandergruppen von CAI-Asti und DAV-Biberach in den Cottischen Alpen 25. – 28.08.2022
Die Wiedersehensfreude der acht deutschen und neun italienischen Wanderfreunde aus Biberach und Asti war in diesem Jahr besonders groß, mussten doch die geplanten Treffen in den zwei vorangegangenen Jahren pandemiebedingt abgesagt werden. Die Bergwandergruppe aus der Partnerstadt Asti hatte sich für dieses Treffen deshalb auch etwas Besonderes ausgedacht und das alt-ehrwürdige Refugio Albergo Pian del Re, welches 1874 als eines der ersten Stützpunkte für Wanderungen in den italienischen Alpen errichtet wurde, für dieses Treffen ausgesucht. Dieses Refugio liegt in 2010 m Höhe nur wenige 100 m entfernt von der Quelle des Po im Gebiet des 3841 m hohen Monviso in den Cottischen Alpen. Auf der ersten kleinen Wanderung am Anfahrtstag zum wunderschön gelegenen Bergsee Lago Fiorenza, der nur 100 m über dem Refugio liegt, kreuzten einige der schwarzen Alpensalamander den Weg der Wanderer, was eigentlich kein gutes Zeichen hinsichtlich des zu erwartenden Wetters war. Und so waren bereits während des Abendessens am ersten Tag Gewitterdonner in den Bergen zu hören. Der darauffolgende Morgen zeigte sich zunächst grau und regnerisch, doch pünktlich zum Start der ersten großen Bergwanderung um 08:00 Uhr hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich zwischen den sich auflösenden Wolken.
Das Wanderziel dieses Tages war der Buco di Viso unterhalb des Colle delle Traversette an der Grenze zu Frankreich. Der Buco di Viso ist der älteste Tunnel der Alpen, erbaut 1448 von Markgraft Ludwig II von Saluzzo in 2950 m Höhe, um den Salzhandel mit der Provence zu forcieren. Kurz vor Erreichen des 75 m langen Tunnels, der gerade so groß errichtet wurde, dass ein Maulesel den Tunnel passieren konnte, trifft man auf Relikte vergangener Kriege in Form von Stacheldraht, ein untrügliches Zeichen für eine ehemalige Grenzbefestigung im Alpenkrieg. Und nach der Durchquerung des kleinen Tunnels im Licht von Taschenlampen steht man auf französischem Boden. Da für den Nachmittag dieses Tages Gewitter und Regen angesagt waren, ging die Wandergruppe auf gleichem Wege zurück zum Refugio und erreichte die Unterkunft genau in dem Moment, als das Wetter umschlug. Damit ergab sich aber auch genug Zeit für eine ausgiebige Merenda, ein Art Vesper, bei der jede/er Teilnehmer/in Spezialitäten seiner Region auspackt und alle gemeinsam bei Wein und Bier diese Speisen teilen. Nach dem Abendessen wurde es dann auch noch ein wenig feierlich, weil der Partnerverein des CAI-Asti in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert und in Ansprachen und Grußnoten dieser Geburtstag gewürdigt wurde. Vom CAI-Asti wurde anlässlich dieses Jubiläums auch eine Festschrift erstellt, die den Mitgliedern des Partnervereines in Biberach als Geschenk überreicht wurde. Der Morgen des dritten Tages begann mit strahlend blauem Himmel, so dass auch der Gipfel des Monviso ohne jede Wolke hoch über dem Refugio zu sehen war Für diesen Tag war eine Wanderung über 4 Seen am Fuß des mächtigen Bergmassivs des Monviso geplant. Über eine Steilstufe und vorbei an einem Wasserfall ging es zunächst zum Lago Superiore und vorbei am Lago Lausetto zum Lago Chiaretto. Dieser kleine türkis-schimmernde Bergsee liegt inmitten einer wilden Gebirgskulisse direkt unter der Nordwand des Monviso. Sich ständig verändernde Wolkenformationen spielten um die Gipfel der umliegenden Berge und gaben dieser Landschaft ein fast mystisches Gepräge. Verstärkt wurde dieser Eindruck noch durch die donnernden Geräusche der aus der extrem brüchigen Nordwand herabfallenden Steine. Da es in diesem Jahr schon einige größere Bergstürze in diesem Gebirgsabschnitt gegeben hatte, waren auch einige Wege entlang der Nordwand gesperrt. Nach der Rückkehr über den Lago Fiorenza gab es wieder die bei allen Teilnehmern beliebte Merenda und man konnte den Murmeltieren, die sich in der Nähe des Refugio tummelten zusehen. Das typisch piemontesische Abendessen wurde begleitet von langanhaltendem Wetterleuchten über den Bergen. Obwohl auch der vierte Tag mit strahlend blauem Himmel aufwartete, entschlossen sich die deutschen Teilnehmer/innen zu einer baldigen Rückfahrt, um dem zu erwartenden Stau am San Bernardino zuvorzukommen. Kommendes Jahr ist die Organisation für dieses Treffen beim DAV-Biberach und daher wurden den italienischen Freunden des CAI-Asti bei der Verabschiedung die Einladung in die Berge des Tannheimer Tales für 2023 ausgesprochen. Nach einer herzlichen Verabschiedung der beiden Partnergruppen ging es dann wieder Richtung Heimat und da die Überquerung des San Berardino ohne Probleme erfolgte, war auch noch genug Zeit für eine kleine Abschluss-Wanderung in und um Splügen.
Martin Schubert
Ein Meer aus Stein



Das Steinerne Meer ist ein eindrucksvolles Karsthochplateau zwischen Watzmannmassiv, Königssee, Hagengebirge, Hochkönigstock und Hochkaltermassiv. Der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen wirkt wie ein zu Stein gewordenes Meer mit wogenden, steinernen Wellen - daher auch der Name Steinernes Meer. So wird es beworben im Internet, auf der Homepage von Bergerlebnis Berchtesgaden. Ob diese Aussage zutrifft? „Ja, absolut!“ war das Fazit der Biberacher Bergsteiger nach einer fünftägigen Tour durchs Steinerne Meer.
Von Saalfelden aus ging es am ersten Tag auf den aussichtsreichen Kienalkopf mit der Peter-Wiechentaler Hütte. Beinahe wäre hier die Tour schon zu Ende gewesen, weil es allen schwer fiel diese Hütte wieder zu verlassen. Der Ausblick auf das Saalfelder Beckenund auf das Gebirgspanorama von den Loferer Steinbergen über die vergletscherten Hohen Tauern bis zum Dachstein ist überwältigend. Dazu noch eine gekonnt renovierte Hütte mit sympathischem Hüttenteam und hervorragender Küche. Hier könnte man es wirklich ein paar Tage aushalten, auch weil direkt hinter der Hütte eindrucksvolle Gipfel locken.
An nächsten Tag ging es auf den aussichtsreichen Schartenkopf und anschließend über die Weißbachlscharte hinab ins Steinerne Meer. Dem Eichstätter Weg folgend, abwechslungsreich an spektakulären Kalkformationen vorbei zum Ingolstätter Haus.
Vor der dritten Etappe zum Kärlinger Haus am berühmten Funtensee wurde gemeinsam der anspruchsvolle Große Hundstod bestiegen. Der Sage nach sollen sich die Hunde des bösen Königs Watze an seinen steilen Hängen vor Kummer über dessen Ende in den Tod gestürzt haben. Der direkte Nachbar des Großen Hundstods ist das beeindruckende Watzmannmassiv.
Kurz vor dem Abstieg zum Funtensee veränderte sich die Landschaft, es wurde grüner und der Weg führte durch einen lichten Wald aus Zirben und Lärchen hinab zum kältesten Ort Deutschlands, dem Funtensee.
In der Nacht zum Mittwoch begann es zu regnen. Nicht unbedingt das was sich der Wanderer wünscht, aber ausgestattet mit funktionaler Kleidung ist das kein Problem. Die nächste Hütte war das Riemann Haus. Die Biberacher Gruppe entschied sich für die einsamere und landschaftlich eindrucksvollere Variante durchs Viehkogeltal. Der Weg über gigantische Kalkplatten mit vielen Fossilien, Karst in allen Formen, sowie die immer wieder zwischen den Wolken auftauchenden Berggipfel begeisterten die wasserdicht gekleideten Wanderer.
Das Team vom Riemann Haus welches hoch über Maria Alm an der Felswand des Sommersteins thront, kämpft derzeit wie viele Berghütten mit extremen Wassermangel. Auch wenn die Hüttenwirte sich nicht sicher sind ob sie den Betrieb der Hütte bis zum Saisonende aufrecht erhalten können: Gastfreundschaft wird auch hier groß geschrieben.
Zum Abschluss gönnte sich die Biberacher Gruppe noch einen Abstecher auf den Sommerstein, bevor es über den Ramseider Steig zurück zum Fahrzeug in Saalfelden ging.
Claudia Klausner
Fünf Tage im Lechquellengebirge und auf der Biberacher DAV Hütte

Am letzten Montag im Juli startete die DAV-Tour bei schönstem Sommerwetter ab Lech mit dem Wanderbus Richtung Zug. Von hier aus wanderte unsere achtköpfige Gruppe schweißtreibend übers Älpele 750 HM auf die Göppinger Hütte (2245m). Am nächsten Tag gingen wir bei leichtem Regen über rutschiges Gelände und Felsen in Richtung Biberacher Hütte. Pünktlich zum Starkregen um 12 Uhr fanden wir zusammen mit weiteren Wandergruppen Unterschlupf in der oberen Alpschelle. In geselliger Runde bei Kaffee und einem „Schnapserl“ vergingen die 2 Stunden Aufenthalt wie im Fluge. Nach gesamt 910 HM Abstieg und 520 HM Aufstieg kamen wir mit schweren Schuhen erst spät auf der BC Hütte (1846 m) an. Das gute Essen und die freundliche Wirtsfamilie jedoch entschädigten uns für die anstrengende Tour. Am Mittwoch ging es bei starker Bewölkung in Richtung Braunarlspitze (2649 m). Ab dem Fürggele waren wir meist in Wolken eingehüllt und es wurde dann auch alpiner mit Schotterpfaden und teilweise Drahtseil gesicherten Kletterpassagen. Nach kräftigem Vesper auf der Braunarlspitze, leider ohne Fernsicht, ging es wieder zurück Richtung BC Hütte. Hier kamen wir nach gesamt 910 HM im Auf-und Abstieg und 13 KM Strecke wieder erst kurz vor dem Abendessen an. Bei herrlichem Wetter wanderten und kletterten wir am Donnerstag auf die Hochkünzelspitze (2397 m).
Die sehr gute Fernsicht auf das Alpenpanorama entschädigten uns für den Regen und die schlechte Sicht der letzten zwei Tage. Nach einer langen Pause auf dem Gipfel ginge es eher gemütlich mit weiteren Pausen zurück zur BC Hütte. Hier konnten wir endlich einmal die Terrasse mit Bewirtung genießen. Wie jeden Abend genossen wir wieder das vorzügliche Essen in geselliger Runde. Wir hatten auch hier eine gute Ausdauer und waren immer die letzten welche zu Bett gingen. Nach der Verabschiedung am Freitag machten wir uns auf den Weg Richtung Landsteg (1089 m). Hier begann die letzte viertel Stunde der Regen, welcher immer kräftiger wurde, und wir geschützt unter der Lawinengalerie auf den Ländlebus warteten. Dieser brachte uns dann zurück nach Lech zu unseren geparkten Autos. Damit schloss sich der Kreis, und trotz durchwachsenem Wetter endeten harmonische und erlebnisreiche Tage unter der Leitung von Moni Schumacher.
Wolfgang Kramer
Grundkurs Bergtouren



Die spektakuläre Rettungsaktion der Schüler, welche im Kleinen Walsertal auf einem Grat festsaßen, war tagelang ein willkommener Gesprächsstoff. Aber mal ganz ehrlich: Wissen Sie, dass im Allgäu, in Vorarlberg und in der Schweiz mit der Farbe Blau die schweren Bergwege gekennzeichnet werden? In den Bayerischen Alpen, in den meisten Wanderführern und auf den Skipisten werden einfache Wege oder Abfahrten mit Blau als einfach ausgewiesen.
Die Teilnehmer der beiden Grundkurse Bergtouren sind inzwischen nicht nur bei der Klassifizierung von Wanderwegen sattelfest.
Beide Kurse verbrachten ein Wochenende auf der Saarbrücker Hütte in der Silvretta. Das alpine Gelände dort bietet vielfältige Übungsmöglichkeiten. Sämtliche Geländeformen, vom Steilgras bis zum Fels sind in kurzer Zeit erreichbar. Die Themen sicheres Gehen und Tritttechniken in verschiedenen Geländeformen begleiteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom Aufstieg bis zur Heimfahrt. Leider waren die Altschneefelder dieses Jahr aufgrund des schneearmen Winters auch auf einer Höhe oberhalb von 2500 m Mangelware. Einen kümmerlichen aber noch brauchbaren Rest gab es doch noch unterhalb der Seelücke.
Am Fels konnten die Teilnehmer dann ihre Kletterkünste in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausprobieren und können nun dadurch bei der Tourenauswahl den angegebenen Schwierigkeitsgrad mit ihren persönlichen Fähigkeiten vergleichen.
Das etwas wechselhafte Wetter bot ideale Möglichkeiten, um den theoretischen Input zum Thema Wetterkunde vom Theorieabend zu vertiefen. Beeindruckende Wolkenbilder konnte man beobachten: vom Wärmegewitter bis zur Kaltfront, alles war dabei.
Was hoffentlich keiner braucht, aber gut zu Wissen: Verhalten im Notfall. Bis im Ernstfall die Bergrettung da ist, kann viel Zeit verstreichen. Wie versorge ich eine Person in einer Notlage und wie setze ich einen Notruf ab, waren auch Bestandteil des Kurses.
Zusätzlich zu den Übungsphasen im Gelände gab es Tipps zur Pflege und Reparatur von Ausrüstungsgegenständen und zwei Übungseinheiten am Abend mit den Themen Kartenlesen, Geländeformen und eigenständige Tourenplanung.
Claudia Klausner
Zwei feucht-sonnige, aber tolle Wandertage des DAV im Estergebirge





Das Ziel für den ersten Tag war schon bei der Anfahrt nach Eschenlohe zu sehen: Die „Hohe Kisten“, 1922 m , aus dem Tal als felsiger Quader aus den Latschen herausragend. Noch trocken ging es - erst auf Forstwegen, dann auf schmalem Steig durch Wald, erst Mischwald, oben zunehmend nur noch Latschen. Bei der ersten Rast, auf der Pusteralm, setzte Regen ein. Nebel kam dazu. Recht zügig, trotz der etwas unangenehmen Geröllunterlage, erreichten wir die „Hohe Kisten“ - leider ohne Sicht. Aber es war ja die Erfüllung eines Kindheitstraumes unseres Wanderfreundes Rolf. Man hätte also glücklich sein können, wären nicht Regen und auch zunehmende Kälte gewesen. Und ein Gewitter war auch noch in der Nähe. Nass und müde trafen wir gegen 15.30 Uhr an der Weilheimer Hütte ein: eine einfache, aber gut geführte Unterkunft, zwar ohne Trockenraum, dafür aber mit reichlich Kuchen, Kaffee und Tee aufwartender Gastfreundschaft. Auch beim - recht guten - Abendessen begleitete uns der Anblick diverser Wäschestücke, die über dem Ofen trockneten. Die Nachtruhe im - etwas engen - Lager endete für einige schon früh: wegen eines grandiosen Sternenhimmels. Das erste Ziel des zweiten Tages war rasch erreicht: nach 20 min waren wir auf dem Krottenkopf , 2086 m mit unendlicher Fernsicht. Das nächste Ziel: der „Hohe Fricken“ 1940 m wurde über einen sehr schönen Grat erreicht. Dann der Abstieg, er verlief über den „Predigtstuhl“ und schließlich über endlose - und mächtig in die Oberschenkel gehende - Serpentinen nach Farchant. Per Bus und Bahn ging es zurück nach Eschenlohe. Beim Blick hinauf zum wieder sichtbaren „Hohe Kisten“ war man froh, trotz des durchwachsenen Wetters und beträchtlicher 1400 m Auf- und Abstieg, sicher geführt von Hans Braunger, nach einer ingesamt tollen, abwechslungsreichen Tour, wieder am Bus zu sein.
Lutz Keil
Überschreitung der Geierköpfe in den Ammergauer Alpen



Wer auf der Ammerwaldstraße zwischen dem Plansee und dem Schloss Linderhof unterwegs ist kommt an den beeindruckenden Nordabstürzen der Geierköpfe vorbei. Schroff und anweisend ragt ein Gebirgsstock empor.
Die Überschreitung der drei Gipfel ist nicht nur konditionell eine anspruchsvolle Tour, das wilde Gelände ist nur für erfahrene Bergwanderer geeignet.
„Genau das richtige für uns!“ befand eine fünfköpfige Gruppe der Sektion Biberach, packte die Fahrräder in den Bus und los ging es.
Am Fuße des Östlichen Geierkopfes, im Neualpgries wurden die Räder deponiert und von dort ging die Fahrt zum Startpunkt an der Teufelstalbrücke.
Von hier führt ein versteckter Jagdsteig auf den ersten Gipfel, den Westlichen Geierkopf. Der Aufstieg von gut 1100 Höhenmetern verläuft abwechslungsreich durch einen Bergwald welcher immer wieder von schroffen Runsen durchzogen wird.
Der erste Geierkopf wird im Vergleich zu den beiden anderen noch recht häufig besucht und ist auch mit einem ansehnlichen Gipfelkreuz versehen. Von diesem hat man einen schönen Ausblick über den schmalen Grat welcher über beeindruckende Abstürze zum mittleren Geierkopf führt. Schon bald verliert sich der Pfad in wildem Fels und Geröll und immer häufiger müssen die Hände zum Klettern eingesetzt werden.
Vor allem der Weg vom Mittleren zum Östlichen Geierkopf erfordert einiges an Kletterfähigkeit und Gelassenheit bei der Suche nach dem idealen Weg. Immer wieder kann das geschulte Auge dezente Trittspuren und das eine oder andere Steinmännchen entdecken, welches dann die Gruppe durch Fels und Geröll leitet.
Auch der weglose Abstieg vom letzten Gipfel erfordert Trittsicherheit und Improvisationsvermögen den es geht durch Latschen und Steiggras irgendwie runter auf den von oben erkennbaren Wanderweg zum Neualpsattel.
Der Abstieg ins Neualpgries zieht sich: schmale Pfade welche immer wieder von Wasserrinnen unterbrochen werden führen rund 1000m tiefer in den Schuttstrom des Neualpgrieses. Ein Gries ist eine schuttgefüllte Talaue mit Schotterbänken und Schwemmkegeln, welches sich bei starken Niederschlägen in einen Wildfluss verwandelt.
Nach gut 1400 m Auf- und auch wieder Abstieg, sowie rund 10km in anspruchsvollen Gelände freuten sich alle auf die Weiterfahrt mit dem Fahrrad denn zum Standort des Fahrzeuges waren immer noch fast 7km zurückzulegen.
Claudia Klausner
Wanderung im Schmiechtal





Hermann Schiebel
Sonntag 24. April, es stand eine Wanderung im Schmiechtal und auf den Höhen rund um Justingen an. Der Wetterbericht gar nicht so schlecht. Vielleicht mal kurze Regenanteile mit unter 1 Ltr./m², also zu vernachlässigen. Nach einer angenehmen Zugfahrt über Ulm und dann mit der SAB in Richtung Münsingen war in Hütte der Ausstieg. Kurzer Anstieg und schon war die Bärentalhöhle erreicht. Dann der Anstieg durch das enggeschnittene Bärental hinauf und im Bogen weiter zur Burgruine Justingen. Auf dem Weg begleitet uns immer der Ruf des Buchfinken und die Hänge waren bunt vom Fingerkraut. Nach der Besichtigung der Ruine und den Tiefblicken ins Schmiechtal führte der Weiterweg über die Schlosskapelle hinüber, hier begleitete und der Ruf der Feldlerche, zum Wasserhochbehälter der ersten Albwasserversorgung von 1870 bis 1872 erbaut. Da das Wetter sich nicht so ganz an den Wetterbericht hielt machten wir die Mittagspause in einer unnütz herumstehenden Bushaltestelle. Am Sonntag gibt es von hier nicht eine Busverbindung und da soll man auf den ÖPNV umsteigen ? Der Abstieg in das Schmiechtal an einem großen Wegkreuz vorbei und den Waldabstieg hinunter gestaltete sich von ober herunter recht nass. Unser nächstes Ziel war die historische Pumpstation in Teuringshofen zur oben genannten Albwasserversorgung. Eine große technische Leistung und eine noch größere Erleichterung für die Lebensumstände der Menschen auf der Albhochfläche. Da der Regen nicht nachlassen wollte, ging es eilends zurück zum Bahnhof in Hütten und der Zug um 14:59 wurde zur Rückfahrt über Schelklingen, Ulm nach Biberach genutzt. Es war eine nasse aber deshalb nicht weniger interessante Wanderung die uns vor Augen führte, dass wir nicht aus Zucker sind.
Frühjahrstour auf den Gimpel (2173m)
Auch wenn Anfang April nochmals bis in tiefe Lagen herab Schnee lag, der Winter war in den Bergen schneearm. Mancher Berggipfel ist inzwischen auf der Südseite völlig schneefrei.
Auch wenn die Sonne lockt, Frühjahrtouren in den Bergen müssen gut geplant sein. Das Ziel muss sorgsam gewählt werden und die Bergsteiger sollten über die notwendige Erfahrung sowie eine angemessene Ausrüstung verfügen.
Eine Gemeinschaftstour mit dem DAV ist in diesem Fall eine sichere Option, denn die Touren werden von erfahrenen Tourenleitern geführt.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es früh morgens ins Tannheimer Tal. Der Gimpel ist einer der markanten Kletterberge im Tannheimer Tal und mit seinen 2173m der zweithöchste Gipfel dort.





Die gut 1000 Höhenmeter Aufstieg beginnen gemütlich mit dem gut ausgebauten Weg zum Gimpelhaus. An der noch geschlossenen Schutzhütte vorbei geht es weiter aufwärts ins Gimpelkar. Diese Mulde, welche von Felswänden umrahmt wird, ist oft bis weit in den Sommer hinein mit Altschneeresten bedeckt. Über Schneefelder und Geröllhänge ging es nun teilweise etwas mühsam hoch zum Wandfuß des Gimpels. Von hier sind es immer noch gut 250 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz. Bevor hier der Kletterspaß begann, hieß es zuerst mal: Helm aufsetzen! Besonders im Frühjahr liegt viel loses Gestein auf dem Fels. Dieses wird dann schnell mal unabsichtlich losgetreten und kann zum gefährlichen Geschoss werden.
Dies war bei der Tour der Biberacher Gruppe zum Glück nicht der Fall und alle konnten genussvoll am warmen Fels des Gimpels nach oben steigen. Zwischendurch gings dann moderat ansteigend über dem schmalen Ostgrat über kleinere Schneefelder zum endgültigen Anstieg zum Gipfel, welcher auch nur kletternd erreicht werden kann.
Herrliche Aussicht auf das Gipfelmeer im Süden und tief unten im Norden die Ostallgäuer Seen und dann noch die einzigen Bergsteiger unterm Gipfelkreuz! Was kann es Schöneres geben?
Irgendwann ging es doch herunter Richtung Tal. Konzentriert wurde auf dem selben Weg hinuntergeklettert und auf den Schneefeldern im Gimpelkar konnte man mühelos und schnell nach unten gleiten.
Ende April schon auf fast 2200 m Höhe zu steigen macht natürlich Lust auf weitere Touren und deshalb wurden beim Abstieg fleißig Pläne für weitere Bergtouren geschmiedet. Das Tourenprogramm der Sektion Biberach bietet für alle etwas.
Claudia Klausner
Wanderung zur Ruine Rauber
und Burg Teck
Treffpunkt 7:30 Uhr in Biberach, 10 Personen.
Ziel: Das Ziel ist eine Wanderung über die Ruine Rauber zur Burg Teck oberhalb des Lenninger Tales am Rande der Schwäbische Alb bei Kirchheim/Teck bei viel Sonne und frühlingshaften Temperaturen.
Organisiert und durchgeführt von unserer Tourenleiterin Valerie Wörz.
Die Fahrstrecke über Ehingen, Schelklingen, Justingen, Schopfloch bis Parkplatz Rauberweide bei Ochsenwang lässt uns erahnen was für ein toller Tag es wird. Am Parkplatz ein Schild: „Alpiner Steig“. Für uns, alle Bergerfahren, kein Problem. Es ist sehr trocken. Aber, wenn es nass ist wird es glitschig! Die Bäume haben noch keine Blätter, so geniessen wir die Aussicht ins Tal und auf den Breitenstein. Wir erreichen eine Lichtung mit einem der letzten Privatfriedhöfe Baden-Württembergs. Idyllisch. Es geht weiter auf einem felsigen Kamm Richtung Ruine Rauber, auch untere Diepolsburg genannt. Über einen Holzsteg betreten wir die Ruine und sehen zum ersten Mal die Burg Teck. So nah und doch so weit… Wir besichtigen die Bergruine und steigen anschliesend steil zum Sattelbogen hinab. Der Sattelbogen verbindet den vorgezogenen Teckberg mit der südlich gelegenen Schwäbischen Alb. Wieder Bergauf, an Frühlingsblumen wie Veilchen, Lerchensporn, Schilla (Blaustern), Anemone und Bärlauch vorbei. An den Gelben Felsen gibt es einen einzigartigen Blick auf das Lenninger Tal. Weiter, an dem alten Segelflieger-Startplatz vorbei. Früher hat man hier über eine Betonrampe die Segelflieger, mit Flügeln abmontiert, an einer Seilwinde hochgezogen. Am Zugang zur Burg bestaunen wir den Blick Richtung Stuttgart, Plochingen, Hohem Neuffen und die drei Kaiserberge: Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Im Innenbereich der Burg bietet der Kiosk alles was man sich wünscht. Auf allen Seiten die schönsten Aussichten. Gut ausgeruht geht es weiter. Wir steigen bis zum Sybillenloch ab. Eine Höhle direkt unterhalb der Burg. Nun wandern wir immer leicht Bergab. Dann sehen wir die Reste der Betonrampe für die Segelflieger. Zurück zum Sattelbogen und lange Bergauf. Bis zum oberen Diepolsberg und zurück zum Parkplatz. Am Schluss wird bei Schopfloch eingekehrt und bei Kaffee und Küchen die schöne Frühlingssonne genossen bevor es wieder Richtung Heimat geht.
Hermann Schiebel
Wattwanderung
Wanderung auf dem Wattwanderweg bei Baltringen
Die Wandern und Bergsteigen Gruppe der Sektion Biberach des DAV war am Samstag 22. Januar unter sachkundiger Führung von Franz Liesch auf dem Wattwanderweg bei Baltringen unterwegs.
Was heisst hier Wattwanderung mitten in Oberschwaben ? Ja es ist richtig, wir waren unterwegs im Molassemeer vor 18 Millionen Jahren. Los ging es beim Rathaus von Baltringen. Nach einer kurzen Einführung durch Franz Liesch erfolgte ein kurzer Anstieg am Rathaus hinauf zu einem Waldspielplatz hinter dem sich ein kleiner Steinbruch verbirgt, in dem die verschiedenen Schichten sehr gut, wie in einem Buch nicht von links nach rechts sondern von unten nach oben, ablesbar sind.
Neben den Ablagerungsschichten können auch Strömungen, die Tide und sämtliche Störungen z.B. durch Erdbeben sehr gut erkannt werden. Verwendung fand der Sandstein als Baumaterial bis hin zum Ulmer Münster. Der feine Sand fand Verwendung als Scheuersand in den Haushalten. Vom Wäldchen auf der Ostseite von Baltringen führte der Weg über die Hochebene in Richtung Mietingen. Über einem kleinen Hügel erscheint die St. Jakob Kapelle im Blickfeld. Unser Weg trifft am Ortsanfang von Mietingen am Heggbacher Weg auf die Sandkeller. Bei einer Themperatur von ca. 7°C sind diese ideale Lager für Gemüse und Kartoffeln. Durch den Ort führte der Weg zur Westseite von Mietingen und damit zu einem Punkt der neueren Geschichte mit dem Baltringer Flugplatz. Kurz nach der Machtübernahme durch Hitler wurde hier ein Militärflugplatz eingerichtet und ca. 1000 junge Soldaten stationiert. Dieser Flugplatz diente als wichtiger Stützpunkt beim Angriff auf die westlichen Länder. Nach dem Einstellen der dortigen Kampfhandlungen diente der Flugplatz als Ausbildungsstätte für junge Piloten. Heute sind noch die ehemalige Flugwerft und das Funkergebäude erhalten. Unser Weg geht über den Baltringer Weg zurück zum Ausgangspunkt wo auf dem Friedhof noch der bearbeitete Sandstein besichtigt werden konnte. Es hat sich wieder einmal gezeigt, nicht die Enfernung zum Wohnort ist entscheidend um ein tolles Erlebnis zu haben. Unser Dank gilt Franz Liesch für seine Erläuterungen und unserer Tourenleiterin Monika Schumacher für die Idee und Organisation.
Hermann Schiebel
Tour in die Allgäuer Berge
Eine erlebnis- und abwechslungsreiche Tour am Dienstag 19. Oktober 21 mit herrlichem Ausblick auf die Allgäuer Berge
Für das frühe Aufstehen wurden 11 Bergsteiger*innen mal wieder belohnt.
Viele Föhnwolken waren unterwegs und das Firmament zeigte sich feurig, farbig. Mit diesem tollen Start in den Tag begann unsere Fahrt nach Oberstorf. Ein paar Schritte vom Parkplatz entfernt, fuhren wir weiter mit dem Bergsteigerbus zum Christlessee. Hier stieg der Weg durch das imposante Hölltobel nach Gertruben auf. Über exponierte Aussichtskanzeln bekamen wir einen tiefen, eindrucksvollen Einblick in die Schlucht. Hier stürzt der Dietersbach als ein gewaltiger Wasserfall in den engen dunklen Kessel, der einen wirklich „höllischen“ Eindruck erweckt.Im malerischen Gerstruben angekommen verweilten wir einige Minuten, um das geschichtsträchtige Bergbauerndorf zu bestaunen.Die Tour führte leicht aufsteigend weiter über Bergwiesen, zum Teil leicht mit Schnee bedeckt und an Latschenkiefern vorbei zum Gipfel des Hahnenkopfes. Aufgrund vieler Wurzeln musste man auf jeden Fall trittsicher sein. Die letzten Meter auf felsigem Untergrund, erforderten bei leichter Kletterei schon einmal eine Hand zur Hilfe. Vom Gipfel hatte man den herrlichen Rundblick vom Nebelhorn bis zur Trettachspitze und Mädelegabel, den wir alle wohl verdient hatten. Gut gestärkt und nach einem leichten Graupelschauer ging es erst über Viehweiden an der Lugenalpe vorbei, hinab zum Oytalhaus. Auf dem letzten steilabfallenden Waldsteig musste man sich noch mal konzentrieren. Bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Bier erholten wir uns wieder. Der krönende Abschluss war natürlich die letzten 6 km per Bergroller und mit Helm geschützt, zurück nach Oberstorf ins Tal zu „rollern“.
Danke an unsere patente Tourenleitein Moni für dieses tolle Erlebnis, das einfach nur Spaß gemacht hat. Den feurig, farbigen Sonnenuntergang erlebten wir nochmals auf dem Heimweg!
Elsbeth Witt
Wanderwoche im Südschwarzwald – „Vom Feldberg zum Hochblauen“
Vom Montag, den 13. September 2021 bis zum Freitag 17. September 2021.
Wir starteten bei wunderschönem Wetter unsere Fahrt nach St. Märgen im Schwarzwald. Außer dem Tourenleiter waren die weiteren 5 Teilnehmer bislang noch nie im Schwarzwald wandern.
Die Begeisterung war natürlich umso größer, als wir am Nachmittag auf dem Panoramaweg von St. Märgen nach St. Peter die herrliche Aussicht über den Schwarzwald bis hinunter ins Rheintal genießen konnten. Die anschließende Führung durch die Barockkirche, die Rokokobibliothek und den Fürstensaal der Klosterkirche St. Peter war ein weiteres Highlight dieses ereignisreichen Tages.
Am nächsten Tag führte unsere Wanderung über Hinterzarten auf den Feldberg und zu unserem Tagesziel dem Notschrei. Angenehm überrascht waren wir, dass abseits des Touristenhotspots Feldberg kaum Wanderer unterwegs waren.
Leider kündigte sich am dritten Tag der in diesem Wanderjahr unumgängliche Regen an. Wir konnten jedoch durch unseren umsichtigen Tourenleiter und mit Hilfe des kostenlosen ÖPNV für Gäste doch noch einen tollen Tag erleben. Nachdem wir bis zum Wiedener Eck bei auffrischender Feuchtigkeit wanderten, besuchten wir anschließend Jogi Löws Heimat mit der natürlich unvermeidbaren Degustation des vielleicht „größten“ Stücks pro Person einer Schwarzwälder Kirschtorte. Diese Stärkung half uns dann locker über einige Hügel und Mulden bis zum Etappenziel dem Haldenhof.
Der vierte Tag erwies sich als sehr ungemütlich, da das Wetter trotz der Vorhersage eines Wetterpropheten doch kein Zwischenhoch aus dem Süden lieferte. Kurz und gut es regnete ausdauernd und heftig. Unserer Stimmung gab das überhaupt keinen Dämpfer und so wanderten wir vom Haldenhof in Richtung Badenweiler. Selbst eine Regenwanderung durch nebelverhangene Bergwälder hat ihren Reiz. Die Krönung des Tages war der Besuch der Cassiopeia-Therme in Badenweiler.
Leider war am nächsten Tag unsere „Wanderwoche“ schon fast zu Ende. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt erreichten wir den Titisee. Von dort erklommen wir mit neuem Elan den Hochfirst, der uns mit Sonnenschein und ausgezeichneter Fernsicht einen tollen Abschluss der Wanderwoche bescherte. Die Tour war absolut gut geplant und wird vielleicht bei manchem Teilnehmer weitere Wandertage im Schwarzwald folgen lassen.
Bericht und Fotos Oliver Diebold
Sicher in den Bergen
Unterwegs mit dem Grundkurs Bergsteigen des DAV; 06 August 2021.
Die Idee einen Grundkurs Bergsteigen für Alpenvereinsmitglieder und auch für Nicht-Vereinsmitglieder anzubieten ist nicht neu. Im vergangenen Sommer entdeckten viele Menschen die Berge. Die Alpen waren so voll wie noch nie. Man konnte in den Medien Bilder von überfüllten Ausflugszielen bestaunen. An Bergbegeisterte welche noch wenig Erfahrung mit den Bergen haben, richtete sich der Grundkurs Bergsteigen. Dieser Kurs sollte den Teilnehmern die wichtigsten Grundlagen vermitteln, um sicher und mit Genuss in den Bergen unterwegs zu sein.
Die Nachfrage war so groß, dass der Grundkurs zweimal stattfand. Insgesamt 15 Teilnehmer zwischen 12 und 82 Jahren ergatterten einen Platz. Der Grundkurs Bergsteigen bestand aus einem Theorieabend und einem Bergwochenende auf der Saarbrücker Hütte in der Silvretta.
Wer sicher in den Bergen unterwegs sein möchte, benötigt ein gewisses theoretisches Wissen über die richtige Tourenplanung. Aber auch die Orientierung und das Wetter sind Faktoren, welche wichtig für eine gelungene Bergtour sind. Diese Basics waren Inhalte des Theorieabends.
Am Samstag war die Gruppe gemeinsam unterwegs, um unter fachkundiger Anleitung Erfahrungen in unterschiedlichen Gelände zu sammeln. Die richtige Gehtechnik, das Erkennen von Risiken, und hilfreiche Tipps von einer erfahrenen und ausgebildeten Tourenleiterin des Alpenvereins waren die zentralen Inhalte des Samstages.
Die direkte Umgebung der Saarbrücker Hütte bietet hier das perfekte Übungsgelände: von Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeit, über Schotter, Fels und Steilgras, bis zum Schneefeld ist hier alles zu finden. Besonders die Übungen auf dem Schneefeld beeindruckten die Teilnehmerinnen. Durchaus berechtigt, hatte mancher gehörigen Respekt vor dem Schneefeld. Das queren des steilen Schneefeldes, das richtige Auf- und Absteigen, das Abfahren und dann natürlich das Abbremsen von Stürzen wurde geübt.
Weiter ging es teils weglos über steile Schotterhänge über den Litzner Sattel. Eine kleine Felswand im Verhupftäli war der perfekte Ort um Klettereien im 1er Gelände auszuprobieren. Ein paar Teilnehmer wagten sich auch in den schwierigeren Bereich der Felswand. Immer wieder wurde das Wetter beobachtet und mit Hilfe der Karte der eigene Standort bestimmt.
Am Sonntagvormittag stand das richtige Verhalten im Alpinen Notfall auf dem Lehrplan. Dieser Teil bestand aus einer praktischen Übung und anschließender Reflektion in der Stube der Saarbrücker Hütte.
Claudia Klausner
DAV Biberach begeht Augsburger Höhenweg
Begehung des Augsburger Höhenweges vom 22. Juli bis 24. Juli 2021.
Der 1910 von der DAV Sektion Augsburg angelegte „Augsburger Höhenweg“ im Herzen der Lechtaler Alpen gilt aus einer der schwersten und anspruchsvollsten Höhenwege überhaupt.
Diese bergsteigerische Herausforderung und vor allem die grandiose Landschaft führte 5 Bergsteiger der DAV Sektion Biberach in die Lechtaler Alpen.
Die Tour begann in Flirsch am Arlberg. Von dort ging es mit dem Bus nach Pians bei Landeck. Hoch über den Dörfern Pians und Grins liegt die Augsburger Hütte. Der Aufstieg von mehr als 1400 Höhenmetern zum ersten Etappenziel entlang des wilden Gasillbaches ist eine schöne Einstimmung auf den Augsburger Höhenweg. Auf einer aussichtsreichen Felskanzel am Gatschkopf thront die Augsburger Hütte hoch über dem Stanzer Tal und bietet einen grandiosen Fernblick zu den Gipfeln des Ötztales, der Silvretta und dem Verwall.
Noch mehr als die Aussicht beeindruckte die Biberacher Bergsteiger die Gastfreundschaft des Hüttenteams der Augsburger Hütte. Schon auf der Terrasse wurden sie mit einem Schnapserl begrüßt. Diesem folgte dann ein erstklassiges 5 Gänge Menü. Das hohe Niveau des Essens auf der Augsburger Hütte ist für eine Hütte, welche nur mit dem Hubschrauber versorgt wird sehr ungewöhnlich.
Am anderen Morgen ging es hervorragend gestärkt mit selbstgebackenem Brot und frisch gebackenem Hefezopf des engagierten Hüttenteams los. Statt des ruppigen Weges durch die Gasillschlucht entschied sich die Gruppe für einem Abstecher über den 2945m hohen Gatschkopf. Dies bedeutete zwar zusätzliche Höhenmeter, aber auch weitere beeindruckende Ausblicke in die einsame und grandiose Bergwelt der Lechtaler Alpen.
Vom Gatschkopf ging es hinab zum Griner Ferner, einem kleinen Gletscher. Dieser war das ideale Übungsgelände um die Steigeisen und Pickel auszupacken und um sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen.
Zuerst mal war jetzt jede Menge Kondition gefragt, denn es ging nun ordentlich aufwärts. Über den Bocksgartensattel führte der Weg zum höchsten Punkt der Tour: dem 2968m hohen Dawinkopf. Dabei mussten die vier Frauen und der einzige Mann der Gruppe ganz schön zupacken, denn beladen mit großen, schweren Rucksäcken war der Gipfel nur kletternd zu erreichen. Von hier aus sieht man schon das Ziel des Tages, die Ansbacher Hütte. Der Weg dahin ist aber noch sehr, sehr weit.
Der Abstieg in die mit Drahtseilen gesicherte Gelbe Scharte, berüchtigt für ihr steiles Schneefeld, meisterten alle mit Bravour. Der nächste Abschnitt, die Querung des extrem steilen Geröllhanges unterhalb der Eisenspitze ist sicherlich nicht das, was man als angenehmen Wanderweg bezeichnet.
Nach dem langen Marsch über Fels und Geröll freut man sich über den grünen, blühenden Hang unterhalb des Griesmuttekopfes. Aber schon bald wird der Weg wieder sehr anspruchsvoll: über steile Geröll- und Schneefelder muss man sich einen Weg suchen um die Flanken des Schwarzlochkopfes und des Stierlochkopfes zu queren. Wenn man die wilde Ostseite des Grießlbaches geschafft hat, geht es deutlich entspannter über grüne Matten hoch zum Winterjöchel. Aber auch von hier ist es immer noch ein ordentliches Stück zur Ansbacher Hütte.
Als die Biberacher Bergsteiger Gruppe die auf fast 2400m höhe gelegene Ansbacher Hütte erreicht, ist die Vorfreude auf erfrischende Getränke und leckeres Essen groß. Dieser Wunsch wird auch hier zu aller Zufriedenheit erfüllt.
Bevor es am nächsten Tag zurück ins Tal zum in Flirsch geparktem Auto geht, ist ein schneller Abstecher auf die 2624m hohe Samspitze, dem Hausberg der Ansbacher Hütte Pflicht. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf den Augsburger Höhenweg und die ihn umgebenden wilde und imposanten Gipfel: die Parseierspitze, die Feuerköpfe, die Eisenspitze, den Stierlochkopf, die Grießlspitze… wilde Berge soweit das Auge reicht.
Claudia Klausner
DAV-Tour Abendspitze / Galtjoch
Bericht zum 6.Juli 2021
Der Dienstag wird der schönste Tag der Woche, gab der Wetterbericht am Sonntag bekannt. 11 DAV-Wanderer machten sich deshalb auf den Weg ins Lechtal nach Rinnen / Rauth (1262m).
Bei angenehmen Temperaturen ging es auf einem Waldpfad bergauf zur geschlossenen Ehrenbichler Raaz Alpe zur ersten Rast. Über blumenreiche Wiesen wurde der Sattel zwischen Abendspitze und Galtjoch erreicht. Ohne Rucksack wurde die aussichtreiche Abendspitze (1962m ) schnell erklommen. Zurück zum Rucksackdepot ging es auf einem Wiesen- und abgewaschenen Gratweg auf das 210 9m hohe Galtjoch zur verdienten Mittagsrast. Die Rundumsicht war beeindruckend, Tannheimer, Allgäuer, Ammergauer, Lechtaler, Ötztaler Berge und die Zugspitze wurden bestimmt. Nach einem steinigen Abstieg fand die Schlußeinkehr in der Reuttener Raaz Alpe statt. Der Abstieg erfolgte zum Schluss der Aufstiegsroute. Am Parkplatz angekommen, begann es leicht zu regnen. Der Wetterbericht hatte Recht. Der Dienstag war der schönste Tag der Woche!
Monika Schumacher
Klettersteigbegehung Flimser Stein
Nach genauer Abwägung des Wetterberichtes starteten am Sonntag 4. Juli sieben Personen um den Genuss Klettersteig in Flims am Grap da Flem zu begehen.
Nach einer fast alleinigen Anfahrt am frühen Morgen waren wir bereits um 7:30 Uhr startklar. In der Zwischenzeit war unsere Gruppe auf 8 Personen angewachsen, meine Schwiegertochter war zu uns gestossen um die Tour mitzugehen.
Erst ging es durch den Bergwald in mäßiger Steigung bis zur Rüststelle unter dem Einstieg. Nach dem obligatorischen Partnercheck und kurzen Verhaltensregeln ging es an den Fels und die Leitern. Der Steig folgt im ersten Drittel weitgehend dem Weg des Ersterbauers. Ein Bauer hatte einen Holzsteig durch einen Überhang mit Tunneldurchschlupf gebaut um zwei kleine Wiesenstücke in der Wand heuen zu können. Daher auch die Bezeichnung historischer Klettersteig. Später wurde der Steig für Touristen ausgebaut und dann vor 15 Jahren grundlegend saniert. Über Leitern, Tritte und Planken ging der Weg hinter einer Felsnadel hindurch unter den Überhang um dann in dem Tunnelloch zu verschwinden. Danach erfolgte ein Stück des Weges wieder im Gehgelände. Um einen kleinen Tobel zu überwinden spannte sich darüber eine schwingende Hängebrücke. Den zweite Teil des Steiges stellte eine Leiternfolge in einer ca. 120 m hohen Senkrechten dar. Hier ging es mit viel Luft unter den Sohlen weiter. Paralell dazu bot uns das Wetter alles was es zu wünschen gab. Nebelschwaden die das Ganze gespenstisch gestalteten löste sich mit Sonnenschein und großartiger Tief- und Weitsicht ab. Der Schlussausstieg führte uns durch eine Rinne in gutem Fels bis an die Kante der Felswand. Weitere 200 Hm führten nun über sehr feuchtes Almgelände hinauf zu einen Pausenplatz mit Selbstbedienungs-möglichkeit und großer Aussicht direkt neben dem Almgebäude. Nach einer ausgiebigen Mittagspause erfolgte der Abstieg über den und den Fels gesprengten Weg hinunter nach Bargis. Hier nun erreichte uns der für diese Zeit angekündigte leichte Regen und wir beschlossen ohne Einkehrschwung direkt durch den Bergwald nach Fidaz abzusteigen. Ein kleiner Umweg führte uns dann frühzeitig an das Dorfende, Die letzten 400 m wurden auf der Dorfstraße zurückgelegt, da auch hier der Regen der letzten Zeit Schäden am Weg hinterlassen hatte. Nachdem wir uns die Einkehr verkniffen hatten wurden wir zu einem „Apero“ bei meinem Sohn und Frau in Laax eingeladen um bei interessanten Gesprächen den Tag ausklingen zu lassen.
Saisonstart Bergtouren
Lockdown ohne Ende… zumindest gefühlt. Nichts geht.
Ende Mai endlich eine Perspektive: die Inzidenz sinkt auch im Landkreis Biberach. Und dann im Juni geht es ganz schnell: wir dürfen wieder gemeinsam auf Bergtour gehen.
Sind wir ganz ehrlich, ohne Corona wären wir höchstwahrscheinlich auch nicht viel früher gestartet, denn es liegt immer noch viel Schnee in den Bergen. Oft weniger auf dem Berg, aber in den Tälern um so mehr.
Am Sonntag, den 13. Juni fuhr die erste Gruppe des DAV Biberach voller Vorfreude in den Ammerwald. Die 2085m hohe Hochplatte war unser Ziel.
Aufgrund der ganzen Vorgaben durften nur sechs Glückspilze mit.
Bei noch etwas wolkenverhangenem Himmel ging es nur mäßig ansteigend entlang des malerischen Roggenbachtales. An der Weggabelung nahmen wir die Variante Richtung Hochblasse und Krähe um über den Roggentalgraben zum Fensterl aufzusteigen. Dieser Aufstieg hatte es in sich, denn der Roggentalgraben war noch ein einziges großes Schneefeld. Der sulzige Schnee machte den steilen Aufstieg etwas mühsamer. Auf dem Sattel zwischen Hochblasse und Hochplatte thronte hoch über dem Schneefeld eine riesige Wächte, welche wir umgehen konnten. Um dann war wieder Frühling: Aurikel, Troddelblumen, Krokusse… ein Blumenmeer.
Der Weg führte uns zum Fensterl mit seinem spektakulären Tiefblick Richtung Kenzenhütte.
Jetzt begann der Spass: eine griffige Gratwanderung, zwischen durch ein paar kleine Kletterstellen, solides Drahtseil und als wir dann auf dem Gipfel standen hatte die Sonne sich durchgesetzt und wir durften die Ausblicke genießen. Im Süden die imposanten Geierköpfe und die Zugspitze. Die Aussicht nach Norden ging über die Bayerischen Seen weit ins Unterland.
Der Abstieg erfolgte übers Weitalpjoch. Die zerklüftete Karstlandschaft des östlichen Rückens der Hochplatte versteckte sich immer noch unter ausgedehnten Schneefeldern. Erst auf rund 1600m Höhe waren wir wieder im schneefreiem Gelände unterwegs. Nach einem erosionsbedingt etwas ruppigen Abstieg vom Weitalpjoch trafen wir an der Weggabelung wieder auf den uns schon bekannten Weg entlang des Roggentalbaches. Dieser führte uns zurück zur Ammerwaldalpe.
Claudia Klausner